Supervisionen
Supervision und Coaching bei hochstrittiger Elternschaft
Wir wissen heute, dass sich eine Entwicklung hin zu einer hochstrittigen Elternschaft durch eine früh einsetzende Intervention am ehesten positiv beeinflussen lässt (Waszak, 2016). Solche Interventionen können in Form von Mediationen, psychotherapeutischen Interventionen oder Beratungen erfolgen. Aufgrund der Verschärfung der elterlichen Konflikte wurde die SISP (Supervision für Eltern im Trennungs- und Scheidungsprozess), die wir 2013 entwickelt haben, angepasst und verfeinert. Die Supervision soll Kindeseltern im Prozess der Trennung stärken, sie für mögliche Stolpersteine und Gefahren für ihre Kinder sensibilisieren und ihnen Werkzeuge mitgeben, um die Situation kompetent bewältigen und ihre Kinder unterstützen zu können.
Der frühe Einsatz einer angepassten Intervention wie die SISP kann im Kontext von Trennung und Scheidung dazu beitragen, dass Konflikte sich nicht zuspitzen können oder hochkonflikthafte Situationen rasch erkannt werden. Gleichzeitig soll damit verhindert werden, dass die Konflikte sich durch Schriftsätze oder schriftliche Stellungnahmen verstärken und somit längere Gerichtsprozesse provozieren. Frühzeitig und im richtigen Moment eingesetzt sowie in die laufenden Verfahren oder behördlichen Interventionen eingeflochten kann die Supervision dazu dienen, Kinder vor zusätzlichen Belastungen wirkungsvoll zu schützen. Die Anmeldung erfolgt über die Kindeseltern selber oder über Dritte (Ärzte, Sozialarbeiter*innen, psychosoziale Einrichtungen, Behörden, Gerichte). Bei einer angeordneten Supervision erfolgt bei Bedarf ein Bericht an das Gericht oder die Behörde.
Fachspezifische Teamsupervision
In meinem bisherigen Engagement als Supervisor zeigen sich meine Stärken im analytischen und systemischen Denken und in meiner Fähigkeit, unterschiedliche Sichtweisen schnell erkennen und aufzeigen zu können. In Kombination mit meinen bisherigen Erfahrungen können damit oftmals neue Wege oder Sichtweisen erarbeitet werden, welche zu einer positiven Änderung der Situation führen.
Die Auseinandersetzung mit familienrechtlichen Angelegenheiten kann für uns Fachpersonen manchmal zu emotional belastenden Situationen oder Phasen führen. In einem solchen Moment ist es ratsam, dies mit einer externen Fachperson zu bearbeiten und zu reflektieren sowie Wege oder Haltungen zu erarbeiten, um die Situation positiv zu beeinflussen resp. die eigene emotionale Belastung zu reduzieren.
Hat Ihr Team das Bedürfnis, Fälle, Strukturen oder Prozesse unter Beizug einer externen Fachperson zu analysieren? Falls ja, unterstütze ich Sie dabei gerne.
Fachspezifische Fallsupervision
Dieses Angebot richtet sich an Berufsbeistände, Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden, Gerichte und Sachverständige.
Eine fachspezifische Fallsupervision bietet insbesondere in komplexen Angelegenheiten eine grosse Entlastung und Hilfestellung. Es geht dabei insbesondere um die Auseinandersetzung mit der emotionalen Befindlichkeit im Berufsalltag von Fachpersonen und um die Vermittlung von Fach- und Sachwissen.
Das Einholen von neuen, anderen Sichtweisen im Sinne einer systemischen Reflektion kann oftmals zur Einnahme einer erweiterten Perspektive und zur Lösung eines Falles beitragen.
Ziele einer fachspezifischen Fallsupervision können sein:
- Reflexion des beruflichen Handelns im gesetzlichen Auftrag
- Mit unterschiedlichen Sichtweisen im Team Umgang zu finden und diese als Ressource zu nutzen
- Erfüllen des eigenen Auftrags in den strukturellen Gegebenheiten
- Erkennen von Grenzen des eigenen Auftrags
- Aspekte einer möglichen Kindeswohlgefährdung herauszuarbeiten und Schutz- und Resilienzfaktoren in familiären Systemen zu erkennen
- Systematisierung des Berichtswesens und der Kommunikation etc.
Eine kontinuierliche fachspezifische Fallsupervision ist geeignet, Unsicherheiten in komplexen Fällen auf längere Sicht zu reduzieren, was in der Planung von Massnahmen in den ständig wechselnden Vorbedingungen sehr hilfreich ist. Sie ermöglicht eine optimale Entfaltung der vorhandenen Kompetenzen und des Spezialwissens zu den komplexen Wechselwirkungen in Familiensystemen und trägt so dazu bei, diese Kompetenzen bestmöglich in die Lösungsfindung einfliessen zu lassen.
Die fachspezifische Fallsupervision erfolgt durch kollegiale – auf gleicher Augenhöhe – Rückmeldungen und Bearbeitung eines Falles und trägt zur Qualitätssicherung und -steigerung sowie zur eigenen Sicherheit im beruflichen Handeln bei.